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Die Entstehung des Kusses
von Markus

Ihr Junggesellen, groß und klein
und all ihr holden Mägdelein,
vernehmet die Historiam,
woher die Kunst zum Küssen kam.

Herr Adam lag im Paradies der Länge nach im Grase,
erfrischte mit dem Blumenduft behaglich seine Nase.

Frau Eva schlummerte so sanft an ihres Adams Seite,
man kann sich denken, wie sich da der alte Adam freute.

Und als er sie so schlummern sah, das Kindlein seiner Rippen,
da flog ein Bienchen summ, summ, summ auf Evchens Rosenlippen.

Als nun der alte Adam schaut, wie dort das Bienchen lecket,
bekommt er Lust zu wissen auch, was ihm so trefflich schmecket.

Das Bienchen, das ihn kommen sah, erhob sich, fort zu fliegen
und ließ dabei in aller Angst dort seinen Honig liegen.

Als nun der Adam seinen Mund an Evchens Lippen brachte,
da schmeckt es ihm so wundersüß, wie er‘s sich nimmer dachte.

Und seit der Zeit wurd‘ er nicht satt, den Mund an Mund zu fügen,
auch wehrte keineswegs ihm Frau Eva das Vergnügen.

Heut braucht zum Kusse nimmermehr,
erst eine Biene honigschwer

die Lippen zu beflecken,
damit nun alle auf der Welt

so lang und oft wie es gefällt
an fremden Lippen schlecken.