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Die Jungen und die Alten das Generationsverhalten
©  Werner Franz aus Celle

Wenn man unsereins nach dem Alter fragt,
dann sind wir - in uns jung, aber hoch betagt.
Und lass sie sagen, die Alten spinnen;
unsere Lebensfreude kommt von innen!

Was früher war, zählt heut nicht mehr, 
es muss für alles etwas Neues her!
Wir sagen schon manchmal verrückte Welt;
aber warum sollen wir verstehen, was uns nicht gefällt.

Wir wollen den Tagesablauf gedanklich gestalten:
Wie läuft es bei den Jungen, wie ist es bei uns Alten?
Ich stell es, man verzeih mir, übertrieben dar,
aber vielleicht ist das eine oder andere auch wahr.

Ach was machte unser Wecker morgens Krach;
heute wird man mit dem Handy wach,
oder der Computer schlägt Alarm;
doch zeitlos bleibt; es drückt der Darm!

Wochentags zur gleichen Stunde –
saß man gemütlich in der Frühstücksrunde
auf dem Herd das Wasser kochte -
für Kaffee oder Tee – wie man es mochte.

Heute sitzt man - wenn überhaupt - separat;
es blubbert und zischt der Vollautomat
und man schaut auf das Display, fast besessen;
ach - die Reinigung hat man just mal vergessen.

Mit viel Glück wird auch mal eine Tasse voll geschenkt.
Man blickt zur Uhr, die Zeit sie drängt.
Das iPhone gibt schon wieder ein Signal,
da muss man schauen, hat keine Wahl.

Schon leicht gehetzt fegt man über die Emails drüber,
so ist der Morgen, da ist nichts bei über
und deiner App sei vielfach hier gedankt
auf dem Weg zur Arbeit hat man günstig aufgetankt. 

Der morgendliche Kaffee hat ja nicht so gut geklappt,
da kauft man bei der „Tanke“ und wird ordentlich berappt -
ein „Kaffee to go“ und auch ein Snack muss sein,
da sagt unsereins: ..Mir fällt nichts mehr ein!

Bei den Alten, die wurden ja schon früh geweckt -
da hat das Frühstück auch noch gut geschmeckt;
ohne Eile und auch stets besonnen -
hat der Arbeitstag für sie dann frisch begonnen.

Sie haben noch immer die Thermoskanne dabei;
ein belegtes Brot mit einem Salatblatt und Ei;
werden weder vom iPhone noch Smartphone abgelenkt;
die zeigen dir noch wo der Hammer hängt!

Sie gehen mit Lust an die Arbeit behände
und die Jungen – sie denken schon mittwochs ans Wochenende.
Bis dahin können sie mit ihren Handys noch 1000fach daddeln.
Die Alten haben Schwielen an den Händen, bei den Jungen sind es Quaddeln.

Gestresst von der Arbeit gibt es heute ein Wellnessprogramm;
früher wurde geangelt oder man wanderte stramm.
Und mit Body Styling bekommt man eine kräftige Figur
und wir haben kostenlos Holz gehackt in der freien Natur.

Den Feierabend für die Jungen und die Alten –
gilt es sinnvoll zu gestalten.
Heute wird fast nur auf Facebook gepostet;
und wir haben zunächst mit einem Bierchen geprostet.

Die einen machen sich Stress mit Cybermobbing,
die anderen sind stundenlang auf Online Shopping;
und fällt der Laptop aus, um Himmels Willen,
dann hängen sie ab und nennen es chillen.

Es gibt Internetforen wie Sand am Meer,
aber die persönliche Unterhaltung, die pflegt man nicht mehr.
Sie schreiben und schreiben und manchmal auch Schmutz;
in ihrem Netzwerk da kennen sie keinen Datenschutz!

Wir stellten uns damals in Briefen dar,
das nennen sie bei uns schon antiqua.
Man gab sich Mühe in Schrift und Form,
die Rechtschreibung heute, die ist schon enorm.

Und mit den verwendeten Begrifflichkeiten,
da kommen wir arg in Schwierigkeiten.
Ein E-Book-Reader mit Touchscreen Funktion,
war früher ein Buch, wer glaubt das schon.

Ein Fernseher von damals hatte im Bild auch mal Schnee;
die heutigen haben HDTV und Full HD.
Wir kennen weder gif noch SAP oder zippen;
wir lernten noch auf der Monika mühevoll zu tippen.

Früher ging man in der Ehe durch dick und dünn,
wenn es heute schwierig wird, schmeißt man alles hin.
Zwei oder mehr Hunde, das ist auch schon modern,
ja sind wir noch normal oder vom anderen Stern?